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Samstag, 20. September 2008

Warum in Spanien Photovoltaik – Anlagen teurer sind als in Deutschland

Zur Einspeisevergütung in Spanien Jahr 2007
Warum in Spanien Photovoltaik – Anlagen teurer sind als in Deutschland

Eine Photovoltaik – Anlage in Andalusien hat gegenüber einer Goldmine am Klondike den Vorteil, man braucht nicht zu graben. Denkste!

Für eine Photovoltaik – Feldanlage braucht man erst einmal ein Grundstück – am besten in Andalusien, im Landsinneren – Höhenlage, frei von Verschattung, Mittelspannungsleitung mit Strommast auf dem Grundstück. Mittlerweile weiß auch ein Bauer im entlegendsten Dorf, was so ein Grundstück wert ist.

Ein Hektar karger Ackerboden steigt dann sehr leicht von 3.000 Euro auf über 100.000 Euro.

Es geht weiter: pro kW sind 500 EURO Aval zu stellen, bevor sich die ENDESA überhaupt an die Arbeit macht. Das Geld braucht nicht bar einbezahlt werden, sondern kann auch in Form einer Bankbürgschaft erbracht werden. Das kostet p.a. im Regelfall 0,5%. Das ist durchaus legitim. In der Vergangenheit kam im Zuge der ersten Photovoltaik - Welle auf die Netzbetreiber eine Flut von Anträgen zu. Das verursacht hohe Bearbeitungskosten – Einspeisepunkte und Leitungskapazitäten müssen reserviert werden. Tatsächlich hatten die meisten dann aber nicht das Geld für eine solche Anlage. Die Mühe war also umsonst. Bevor nun aufgrund weiterer Luftnummern ein ganzes Dorf im Dunklen sitzt, konzentriert man sich lieber auf die ernst gemeinten Planungen. Denn wer nicht einmal circa 10% der Kosten als Sicherheit bieten kann, der wird auch kaum das Geld für eine Anlage von irgendeiner Bank bekommen.

Als nächstes kommen dann eine Menge Gebühren – je nach Gemeinde und Sachverhalt unterschiedlich.

Bespiel Vergleich: Niedersachsen – Andalusien 600kWp:

Baugenehmigung: Andalusien: 48.600 EURO – Niedersachsen 0 EURO
Bearbeitung: Andalusien (ENDESA) 32.000 EURO Niederachsen 0 EURO
Weiter zusätzlich: Media ambiente, Eintragung BOE, REPRE....
Jetzt ist man erst einmal mit einigen 100.000 EURO (teures Grundstück, Gebühren...)in Vorleistung, ohne dass man weiß wie das ganze ausgeht – und das über einen Zeitraum von über einem Jahr...

Dann muss man sich auch noch die Module sichern (die Zeitbegrenzung 12 Monate Fertigstellung und Lieferzeiten für Module zwingen einem dazu), kostet auch!

Dann noch: einflussreiche Spanier mit ins Boot - als Deutscher allein hat man keine Chance...

Tatsache: Ich selbst kenne Dutzende Deutscher, die mit viel Geld nach Spanien gekommen und ohne Geld zurückgekehrt sind, aber nur wenige, die eine intakte Anlage betreiben.

Es ist also klar, dass eine fertige Solar – Anlage keiner für billiges Geld abgibt!

Es haben auch schon diverse Solaranlagen „Marke Don Quichote“ ihren Geist aufgegeben. Daher machen manche spanische Banken bei grösseren Anlagen die Auflage, daß das Projekt von einem Generalunternehmer, der schon Erfahrung im Bau von Grossanlagen hat, durchgeführt wird. Davon gab es aber damals in Spanien nur ein halbes Dutzend.. und das nutzen die dann aus!


Darlehen
Zum Zinssatz: In Spanien haben wir durchweg günstiger finanziert als in Deutschland und das ist auch heute noch so. dass der Zinssatz allerdings noch einmal unter der EU - Inflationsrate liegen wird, werden wir wohl so schnell nicht wieder erleben.

Der Zinssatz ist nur eine Sache. Wenn alles stimmt bekommt man eine funktionierende Photovoltaik – Anlage in Spanien gut finanziert. In Deutschland ist man vorsichtiger, so reicht bei Dachanlagen die Photovoltaikanlage nicht aus. Es werden noch zusätzliche Sicherheiten verlangt. Regelmäßig geht eine Bank an werthaltiger Stelle noch ins Grundbuch.. U.U. ist man da auf Jahre hinaus finanziell blockiert...
Und in Spanien gibt es keine Schufa...

Inflationsausgleich (die Anpassung der Vergütung an die Inflationsrate)
Die Inflationsrate gibt es nicht! Es handelt sich bei der Inflationsrate um den IPC (Verbraucherpreisindex nach nationaler Methode INE) zu unterscheiden vom HPI (Harmonisierter Preisindex EU) Daneben gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Indizes...
Der IPC lag z.B. regelmäßig über der deutschen Inflationsrate – Ursache Berechnungsmethode, Warenkorb (so gehen hier keine Baukosten, Zinsen, Mieten... ein). Verbrauchsgüter, z.B. Grundnahrungsmittel und hochsteuerbare Güter – Alkohol, Tabak – also Produkte, die schneller im Preis steigen, sind hier übergewichtet. Für mich ist aber 1 EURO= 1 EURO, also aus Anleger – Sicht hat diese einen Gewinnbestandteil! Wie sch das in der Zukunft ganz exakt auswirken wird, kann man nicht sagen, da die spanischen Statistiker ihre Berechnungsmethoden laufend ändern. Der Inflationsausgleich ist bei der langen Laufzeit der springende Punkt: Rein rechnerisch ist der EURO in 20 Jahren nur noch knapp die Hälfte wert.. für die älteren Teilnehmer: 1988 bin ich abends mit 100 DM in Hamburg ausgegangen ... mit 50 EURO bleibe ich heute gleich zuhause

mfg
EliteCosta

http://www.photovoltaikforum.com/ftopic17004-0.html

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